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Das Glas
„Glas hat materiellen Charakter und ist durchsichtig. So ist das
Glas ein Symbol des realen, aber nicht greifbaren Charakters der Wirklichkeit.
Glas ist – wie ein klarer Kristall im Buddhismus – ein Symbol
für die leere, klare und unbehinderte Natur des Geistes. Der Volksmund
kennt aber auch das Sprichwort: „Glück und Glas, wie leicht
bricht das.“ So kann das Glas in einer Imagination auch auf die
Zerbrechlichkeit einer Beziehung hindeuten.
Ein Glasfenster bringt etwas Positives zum Ausdruck. Es bringt die Entstehung
eines neuen Bewusstseinszustandes zum Ausdruck und eine positive Veränderung
der Situation.“
Auszug: Die helfende und heilende Kraft der Symbole v. H. Ryborz, 1990
by Oesch Verlag, Zürich
Allgemeines
über Kunstverglasungen
Seit dem Mittelalter werden Kunstverglasungen verwendet, um mit farbigen
Kirchenfenstern die Menschen zu unterrichten und die Gotteshäuser
zu verschönern. Überall in Europa sind herrliche Beispiele dieser
alten Kunst zu sehen. Farbiges Glas und Gegenstände, die daraus gefertigt
werden, haben über die Jahrhunderte mal große, mal weniger
große Faszination erfahren. Die jüngste Epoche, in der farbiges
Glas einen Aufschwung erlebte, war in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts. Dann wurden viele Kirchenfenster hergestellt, und die Kunstverglasung
wurde auch zunehmendermaßen in öffentlichen Bauten und sogar
in Privathäusern salonfähig.
Diesem Aufschwung folgte Anfang des 20. Jahrhunderts, nicht zuletzt wegen
des 1. Weltkrieges ein Abschwung. Etwa 1965 jedoch kam erneut viel Interesse
auf, nachdem die Kunstkritiker und –Experten neue Bedeutung der
Jugendstil- und Art Deco-Werke in farbigem Glas zugesprochen hatten. Jetzt
hat man begriffen, daß die Kunstverglasung eine bedeutende Kunstform
ist, und daß das Arbeiten mit farbigem Glas das Leben bereichern
und erfreuen kann.
In dieser Zeit kommt der Begriff „Tiffany Glaskunst“ dazu.
Louis Comfort Tiffany (1848 – 1933) begann in den Vereinigten Staaten
neue Glassorten zu entwickeln, um den grellen Schein der gerade erfundenen
elektrischen Glühlampe zu mildern. Das von Tiffany unter dem Begriff
„Favrile Glass“ hergestellte Glas wird heute wieder unter
dem Begriff Opalescentglas“ produziert. „Tiffany Glass“
ist für die Verwendung von Lampen besonders bekannt geworden. Dieser
Begriff wurde aber erfunden, um eben einen kurzen Oberbegriff für
eine bestimmte Art für Kunstverglasungen zu schaffen. Dieser Begriff
bezieht sich auf die Methode, die Tiffany erfand um die vielen kleinen
Glasteile, die man zum Arbeiten eines Motivs zuschneidet, miteinander
zu verbinden.
Eine andere Methode Kunstverglasungen herzustellen ist die „Bleiprofil-Methode“.
Diese Technik wurde im Mittelalter erfunden und sie kann man noch in vielen
Kirchen (auch Kneipen und Privathäusern) sehen. Die Bleiprofile werden
in „H“ oder „U“-Formen gepresst oder gezogen.
Die Profile werden auf Länge geschnitten, die Glasteile werden rechts
und links in die Falz gelegt und die Profile werden an den Stößen
zusammengelötet. So werden Glasfenster noch heute hergestellt. Das
fertige Fenster wird verkittet, findet dabei Stabilität und Wetterfestigkeit.
Die zweite Methode ist die Kupferfolien-Technik „Tiffany-Technik“
genannt. Mr. Tiffany erfand diese Methode, kleinste Glasteile zu einem
stabilen Gebilde zusammenzufügen. Ein jedes zugeschnittene Glasstück
wird mit einem dünnen, selbstklebenden Kupferband am Rande eingefasst.
Die eingefassten Glasteile werden zu einem Bild auf die Vorlage gelegt
und dann zusammengelötet. Die Ränder aus Kupferfolie bilden
den Lötzinnträger (das Zinn haftet nicht auf dem Glas).
Auszug: Ackiss Firmen-Schriften
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